Der Ort

GRAAF, ein besonderer Ort

Seit Jahrhunderten werden an diesem Ort Menschen betreut. Im Mittelalter kümmerten sich Beginen hier um Arme, Kranke und Alte. Sie feierten die Messe und beteten in der Graethem-Kapelle. Auch im 19. Jahrhundert konnte man sich hier behandeln lassen. Die neugotische Kapelle aus dem Jahr 1909 wurde an der Stelle des damaligen Altersheims errichtet.


Noch heute befindet sich an dieser Stelle ein Pflegeheim. Aber die Kapellen sind keine Kultstätten mehr. Sie sind jetzt Teil von GRAAF, dem Besucherzentrum der Grafschaft Loon.

Die Graethem-Kapelle

Etwas außerhalb der Stadtmauern von Borgloon, im Weiler Graethem, bauten die Johanitter um 1150 eine romanische Kapelle. Die Johanitter sind Hospitaliter: sie nehmen an den Kreuzzügen teil und kümmern sich um Kranke und Verwundete.

Diese Kapelle ist ihre Kultstätte, aber sie bauen auch ein Krankenhaus. Graf Ludwig I. († 1171) und seine Frau Gräfin Agnes von Metz († 1175) unterstützten den Bau der Kapelle und sind wahrscheinlich hier begraben.

Nach und nach ließen sich fromme Frauen rund um die Graethem-Kapelle nieder. Um 1258 gab es in Borgloon einen Beginenhof.

Im Jahr 1802 lebten noch vier Beginen.

Sie ziehen um, weil ihr Zuhause in ein Altersheim umgewandelt wird. Noch heute befindet sich hier ein Pflegeheim. Und das GRAAF-Besucherzentrum.

Die neugotische Kapelle 

Diese Kapelle sieht mittelalterlich aus, ist es aber nicht. Sie ist über hundert Jahre alt: Sie wurde 1909 als Kapelle des Altersheims erbaut.

Seit 2003 steht es unter Denkmalschutz.

Das liegt an seiner Architektur. Der Architekt Pierre Langerock entschied sich für einen neugotischen Stil mit Spitzgewölben, bunten Bodenfliesen, wunderschönen Skulpturen und farbenfrohen Wandgemälden. 
Viele Originalelemente dieser Kapelle blieben erhalten und wurden für die Eröffnung von GRAAF gründlich restauriert.